AQUARIUM HEINTZ /WERNER OG/1220 WIEN, Nauschgasse 6a
Wir können mit unserem kleinen Ratgeber weder Fachbücher noch die
Beratung im Geschäft ersetzen, sondern wollen nur eine Gedächnis-
stütze für Ihre Arbeit zu Hause geben.
1. Auch wenn es langweilig ist, zuerst einige Sicherheitshinweise:
Elektrogeräte:
Ihre für das Aquarium bestimmten Elektrogeräte dürfen nur an eine
einwandfreie E-Installation angesteckt werden. Ein FI-Schutzschalter
mit einem Auslösestrom von 30 mA ist unbedingt erforderlich.
Dieser Schutzschalter ist regelmäßig zu überprüfen.
Im Zweifel den Elektromeister fragen.
Bevor Sie im Aquarium hantieren oder Geräte herausnehmen,
stecken Sie alle Geräte ab. Das ist auch für die Geräte besser.
Auf keinen Fall in zwei Aquarien mit eingeschalteten Elektrogeräten
gleichzeitig hineingreifen, wenn da etwas kaputt geht,
(z.B. das Heizerglas bricht) hilft Ihnen der beste Schutzschalter nicht.
2. Gesetzliche Grundlagen.
Das neue Tierschutzgesetz und damit die 2.Tierhalteverordnung sind
seit 01.01.2005 in Kraft und gelten auch für Ihr Aquarium. Die
genauen Texte können Sie von www.ris.bka.gv.at herunterladen.
Ein paar wichtige Punkte:
Das kleinste erlaubte Aquarium für Süsswasser ist 60 cm x 30 cm x 30 cm.
Kleinere Becken oder Kugeln sind verboten.
Die Fische müssen artgerecht gehalten werden, Temperatur,Licht und
Luft müssen entsprechen.
Das Wasser muss sauber sein, die Werte müssen entsprechen.
Nitrat <50 mg/l, Nitrit, Ammonium oder Ammoniak nicht nachweisbar.
3. Das Aquarium
Die Inhalt des Aquariums sollte, wenn Sie den Platz haben, mindestens 100 l
betragen, die Einsparungen bei kleineren Becken sind bedeutungslos,
hinaufzu wird es erst ab 250 l teuerer. Das Aquarium muß auf einem
stabilen Schrank, Tisch oder Gestell stehen. Wenn Sie daraufsteigen,darf
das Ding weder wackeln noch sich durchbiegen, auch wenn Sie so wie ich
100 kg wiegen. Unter ein Vollglasbecken kommt eine mindestens 5 mm
starke weiche Zwischenplatte (z. B. Styropor) um kleine Unregelmäßig-
keiten auszugleichen.Wenn das Aquarium endgültig steht, müssen Sie den
Bodengrund einbringen. Verwenden Sie nur geeignetes Material, keinenfalls
Erde, Mauer- oder Donausand. Die oberste Schicht waschen Sie wie ein
Goldgräber durch, damit danach das Wasser sauber bleibt.
Jetzt können wir Wasser einfüllen. Damit wir den Bodengrund nicht
aufwühlen, legen wir einige Blätter Zeitungspapier auf den Grund.
Um Kondenswasser zu vermeiden, verwenden wir temperiertes Wasser
(ca. 25° C). Die Zeitungen nehmen wir gleich nach dem Füllen wieder
heraus. Wir müssen jetzt für Bewegung im Wasser sorgen (absolut
stehendes Wasser ist tot), entweder mit einer Luftpumpe und Durch-
lüftung oder mit einer Filterumwälzpumpe. Noch besser ist beides.
Um die Temperatur auf 25°C zu halten, brauchen wir einen Thermostat-
gesteuerten Heizer.
Es fehlt uns nurmehr das Licht. Zum Fenster stellen, ist nicht zu empfehlen,
bei uns sind im Sommer die Tage zu lang (das Wasser wird algig grün)
und im Winter zu kurz (die Pflanzen sterben ab). Nahezu alle Fische
und Pflanzen, die wir in der Wohnung halten können, stammen aus den
Tropen, dort gibt es 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht.
Diesen Zustand können wir nur mit künstlicher Beleuchtung und Schaltuhr
herstellen. Als Beleuchtung dienen Leuchtstoffröhren (normal oder GROLUX),
mit einiger Erfahrung kann man auch Quecksilberdampflampen verwenden.
Die Beleuchtung kann, muß aber nicht in einer Abdeckung integriert sein.
Wir geben vielleicht noch Steine (nicht kalkhältig) und nicht faulende
Wurzeln in das Becken und setzen ein paar Wasserpflanzen ein.
Nicht zu viele, wir wollen zuerst sehen, was auf dem Platz gedeiht.
Jetzt lassen dem Wasser einige Tage Zeit um aus keimfrei - lebend zu
werden. Wenn dann das Wasser schön klar ist, die Technik funktioniert,
die Pflanzen gedeihen, geben wir die ersten Fische in das Becken.
Wir beobachten viel und füttern wenig. Nur wenn sich die ersten Fische
wohl fühlen,sich auf das Futter stürzen, können wir daran denken,
den Bestand zu erhöhen.
4. Das Wasser
Da unsere Fische im Wasser leben, das Wasser atmen und trinken, muß das
Wasser "Trinkwasserqualität" haben. Die meisten Beeinträchtigungen
entstehen durch den Zerfall von organischen Stoffen (zuviel Futter, tote
Fische,abgestorbene Pflanzen, zu hoher Fischbestand - Ausscheidungen),
es entsteht dabei:
Ammoniak .......................giftig
Ammonium.......................ungiftig
Nitrate..............................minder giftig (ab 150 mg/l giftig)
Nitrite ..............................sehr giftig
Für Nitrat und Nitrit gibt es preisgünstige Meßstreifen.
Diese Stoffe werden durch gute Filter und durch Bakterien, sich im Filter,
im Sand und an den Scheiben ansiedeln, vermindert. Bis ausreichend
Bakterien vorhanden sind, dauert es ca. 14 Tage. Ein Filter sollte so
bemessen sein, daß man ihn mindestens 1 Monat betreiben kann, ohne
daß er sich verlegt, dann nur lauwarm durchspülen (ohne Reinigungmittel),
damit noch Bakterien erhalten bleiben.
Der pH- Wert gibt an, wie weit das Wasser Säure- oder Laugen- haltig ist.
unter 7 ..................Säure
7............................neutral
über 7....................Lauge
Wir sollten darauf achten nicht unter 6 und nicht über 8 zu liegen.
Auch dafür gibt es einfache Meßmöglichkeiten (Tropfen)
Teilwasserwechsel hilft meistens gegen falsche Werte, es gibt auch pH+
und pH- Tropfen.
Die Härte des Wasser gibt im Wesentlichen den Kalkgehalt an.
Regenwasser ist weich(0-3° dH), Wiener Leitungswasser hat jetzt
weniger Härte (ca.10 dH)
Grundwasser ist sehr hart (30° dH).
Die Härte ist zwar nicht giftig, aber unsere Fische, überwiegend aus
dem Regenwald stammen,fühlen sich in hartem Wasser nicht sehr wohl.
Auch für die Härtemessung gibt es Tropfen.
Wasserwechsel:
Der notwendige Wasserwechsel lässt sich nicht genau terminisieren,
er hängt von der Belastung des Wassers ab. Grundsätzlich ist es aber
günstig alle 1 bis 2 Wochen um die 10% des Wassers zu wechseln.
(ca. 1 Kübel). Auch wen man verdunstetes Wasser nachfüllen will,
sollte man vorher noch zusätzlich etwas Altwasser herausnehmen.
Bei Verdunstung bleiben die Schadstoffe im Aquarium.
Wenn das Wasser sehr schmutzig ist, schäumt, sich im Bodengrund
Gasblasen bilden, die Pflanzen verkümmern und die Fische lustlos
in der Ecke oder an der Oberfläche stehen, dann muß man das
Wasser vollständig wechseln und den Bodengrund durchwaschen.
Der Filter
Um das Wasser sauber und in Bewegung zu halten, brauchen wir
einen Filter. Die Wasserumwälzung wurde früher mit Luft ange-
trieben, heute haben wir dafür eine kleine Elektropumpe zumeist
im Filter eingebaut.
Vom Filtermedium her unterscheiden wir:
- den mechanischen Filter mit Perlonwatte, Schwamm und Kies
- den biologischen Filter mit Materialen mit großer Oberfläche z.B.
Keramiken.
- Aktivfilter mit Kohle
- den Ionentauscher mit katalytischen Harzen.